Direktheit ist Freundlichkeit – vor allem bei schlechten Nachrichten

Shownotes

In dieser Folge spreche ich darüber, warum viele Führungskräfte Gespräche unnötig verlängern – und damit genau das Gegenteil von dem erreichen, was sie wollen.

Du erfährst, warum Unsicherheit für Mitarbeitende oft belastender ist als die Nachricht selbst. Warum „drum herum reden“ kein Mitgefühl ist, sondern Stress erzeugt.

Und weshalb Schnelligkeit bei schwierigen Gesprächen kein Mangel an Empathie ist, sondern ein Zeichen von Respekt.

Ich teile eine klare Haltung aus 35 Jahren Führung:

Direktheit ist nicht hart.

Direktheit ist sauber.

Und Direktheit ist ein Akt der Freundlichkeit – besonders dann, wenn es unangenehm wird.

Diese Folge hilft dir, schwierige Gespräche so zu führen, dass sie fair bleiben, Vertrauen nicht beschädigen und du deine Rolle als Führungskraft ernst nimmst – ohne dich zu verstellen oder Dinge schönzureden.

Wenn du merkst, dass dich genau diese Gespräche regelmäßig Energie kosten, dann habe ich etwas für dich:

Mein 0 Training zu Schwierigen Mitarbeiter führen Melde dich jetzt an: https://online-training.mitarbeiterfuehren.com/?utmcampaign=podcast&utmcontent=&utmmedium=organic&utmsource=Spotify

Transkript anzeigen

00:00:01:

00:00:19: Es gibt Gespräche, da weißt du vorher, wenn ich das heute gut mache, wird es trotzdem nicht angenehm.

00:00:24: Aber es wird fair, es wird sauber und genau darum geht es bei schlechten Nachrichten.

00:00:30: Viele Führungskräfte machen an dieser Stelle den gleichen Fehler.

00:00:34: Sie wollen die Situation weich machen.

00:00:36: Sie reden drum herum.

00:00:37: Sie bereiten vor.

00:00:39: Sie erklären zu viel.

00:00:40: Sie hoffen, dass es dadurch weniger wehtut.

00:00:43: Tut's nicht.

00:00:45: Es sorgt nur dafür, dass die andere Person länger in der Unsicherheit sitzt.

00:00:48: Und Unsicherheit ist wie ein Nebel im Kopf.

00:00:52: Da entsteht kein Vertrauen.

00:00:54: Da entsteht Stress.

00:00:55: Ich habe in meinem Leben viele Gespräche geführt, bei denen ich etwas Unangenehmes rüberbringen musste.

00:01:01: Manchmal ging es um Leistung, manchmal um Verhalten, manchmal um Entscheidungen, die nicht zurückzudrehen waren.

00:01:08: Und ich habe dabei eine Sache gelernt, die ich heute ganz klar sagen kann.

00:01:12: Wenn du schlechte Nachrichten hast, dann ist Schnelligkeit Respekt.

00:01:17: Und Direktheit ist Freundlichkeit.

00:01:19: Nicht hart, nicht kalt, sondern klar.

00:01:23: Warum wir so oft rum reden, ist logisch.

00:01:26: Wenn du eine schlechte Nachricht drüber bringst, passiert bei dir innerlich etwas.

00:01:30: Du möchtest nicht der, der die Böse sei.

00:01:33: Du willst kein Stress, keine Tränen, kein Konflikt.

00:01:36: Du willst nicht, dass die Stimmung kippt.

00:01:39: Also versuchst du die Kurve zu kriegen.

00:01:42: Und genau da passiert das, was sich das Anlausproblem endet.

00:01:45: Du läufst zehn Meter an, bevor du springst.

00:01:48: Und die andere Person spürt das so vor Ort.

00:01:50: Sie merkt, hier stimmt was nicht.

00:01:52: Und dann beginnt Kopfkino.

00:01:54: Was kommt jetzt?

00:01:56: Habe ich aus falsch gemacht?

00:01:58: Kommt jetzt eine Abmahnung?

00:02:00: Wette ich gekündigt?

00:02:02: Wird mein Projekt gestrichen?

00:02:04: Hat jemand über mich schlecht geredet?

00:02:07: Und je länger du brauchst, desto größer wird die Angst.

00:02:10: Das ist kein psychologischer Trick, das ist völlig normal.

00:02:13: Menschen reagieren auf Unsicherheit mit Alarm.

00:02:17: Und du bist die Person, die diesen Alarm er wieder beenden kann oder weiter aufheizt.

00:02:22: Der bessere Weg ist, sag's schnell, sag's sauber.

00:02:26: Wenn du schlechte Nachrichten überbringen musst, beginnt ein gutes Gespräch so.

00:02:32: Ich hab keine guten Nachrichten.

00:02:35: Das wird gerade schwer zu hören sein.

00:02:38: Dann Pause.

00:02:39: Kurz.

00:02:40: Dann kommt die Nachricht.

00:02:42: Nicht zehn Minuten Kontext, nicht drei Beispiele, nicht eine Geschichte, nicht eine Rechtfertigung.

00:02:48: Erst die Nachricht.

00:02:50: Warum?

00:02:50: Weil das die einzige Fähre Reihenfolge ist.

00:02:53: Alles andere wirkt wie Manipulation.

00:02:56: Oder wie Feigheit.

00:02:57: Und beides schadet ihr.

00:02:59: Ich sag so, wenn du eine schlechte Nachricht verpackst wie ein Geschenk, fühlt es sich für den anderen wie ein Betrug an.

00:03:06: Was direkte Kommunikation nicht bedeutet, direkt heißt nicht brutal.

00:03:10: Das heißt nicht Pech gehabt.

00:03:12: Direkt heißt nicht, dass du empathielos bist.

00:03:14: Direkt heißt, du respektierst den anderen so sehr, dass du ihn nicht in der Schwebe lässt.

00:03:20: Und danach kannst du alles tun, was gute Führung ausmacht.

00:03:23: Zuhören, erklären, rahmensetzen, Emotionen aushalten.

00:03:28: Nächste Schritte klären.

00:03:30: Aber er ist danach.

00:03:31: Ein Beispiel aus dem Führungsaaltag?

00:03:33: Naja, du musst eine Mitarbeiterin sagen, das Projekt wird beendet, oder?

00:03:37: Wir können die Rolle so nicht weiterführen, oder?

00:03:39: So wie du gerade arbeitest, geht's nicht weiter.

00:03:43: Wenn du in so ein Gespräch gehst, beginnst du mit... Wie war dein Wochenende?

00:03:48: Wie läuft es gerade?

00:03:49: Du machst ja echt viel.

00:03:51: Da fühlt sich der andere nicht gesehen.

00:03:53: Der fühlt sich verarscht.

00:03:55: Weil er merkt, du hast gerade die Bühne aufgebaut, nur um leicht den Vorhang runterzuweisen.

00:04:01: Ich würde stattdessen sagen, danke, dass du dir Zeit nimmst, ich komme direkt zum Punkt.

00:04:06: Das ist nun schwer zu ertragen.

00:04:08: Wir stoppen das Projekt.

00:04:09: Da Pause.

00:04:11: Da kommt der wichtigste Teil.

00:04:13: Ich möchte dir erklären, warum.

00:04:14: Und ich möchte hören, was das gerade bei dir aufslöst.

00:04:17: Damit bist du klar und menschlich.

00:04:19: Die Reaktion aushalten ist Teil der Führungsaufgabe.

00:04:23: Viele Führungskräfte haben nicht Angst vor dem Satz.

00:04:26: Sie haben Angst vor der Reaktion.

00:04:28: Die Wut, die Enttäuschung, das Schweigen, Tränen, Vorwürfe und ja, das kann passieren.

00:04:34: Aber wenn du führst, musst du verstehen, du bist nicht dafür da, dass niemand sich schlecht fühlt.

00:04:39: Du bist dafür da, dass Realität ausgesprochen wird, ohne dass Menschen beschädigt werden.

00:04:45: Das ist ein Unterschied.

00:04:46: Wenn jemand enttäuscht ist, darf die Person das sein.

00:04:50: Wenn jemand wütend ist, dann darf sie das sein.

00:04:53: Deine Aufgabe ist nicht, diese Emotion zu verhindern.

00:04:56: Deine Aufgabe ist es, sie zu ertragen, ohne selbst aus der Spur zu fliegen.

00:05:00: Hier kommt der Punkt, der alles verändert.

00:05:02: Du musst nicht diskutieren, ob die Realität gilt.

00:05:05: Du musst nur sauber kommunizieren, was gilt.

00:05:08: Wenn du schlechte Nachrichten bringst, entsteht schnell eine Diskussion über Details, über Ausnahmen, über damals, über warum ich, über dass es unfair.

00:05:22: Und da ist Einsatz, der dich schützt, ohne teilzuwirken.

00:05:25: Ich verstehe, dass das hart ist und trotzdem bleibt die Entscheidung so.

00:05:29: Damit gibst du Gefühlraum und hältst die Grenze.

00:05:33: Das ist Führung.

00:05:35: Schwierige Gespräche werden leichter, wenn du begreifst, was du da eigentlich tust.

00:05:40: Du machst dem anderen nichts kaputt.

00:05:42: Du sprichst aus, was bereits kaputt ist oder was sonst kaputt gehen wird.

00:05:46: Du bringst Klarheit rein und Klarheit ist fair.

00:05:49: Menschen können mit schlechten Nachrichten umgehen.

00:05:53: Was sie nicht aushalten, ist das Gefühl, dass man ihnen etwas vorspielt.

00:05:58: Wenn du dir nur irgendwas merken möchtest, dann diese drei Sätze.

00:06:02: Danke, dass du dir die Zeit nimmst.

00:06:03: Ich komme direkt zum Punkt, dass es schwer zu ertragen.

00:06:06: Ich möchte dir erklären, warum und hören, was das gerade mit dir macht.

00:06:11: Damit bist du klar, damit bist du menschlich.

00:06:14: Und wenn du gerade einen Mitarbeiterin hast, bei dem du weißt, da steht dieses Gespräch an.

00:06:18: Na ja, du hast es lange aufgeschoben.

00:06:21: Dann komm doch einfach in mein Null-Euro-Online-Training, da zeige ich dir, wie du schwierige Mitarbeiter wieder ruhige, verlässliche Zusammenarbeit drängst, ohne dich in Diskussion zu verlieren.

00:06:32: Den Link findest du in den Schonerts.

00:06:40: Der Podcast von und mit Kai Beuth,

00:06:49: dem Experten

00:06:50: für das Thema Führung.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.