Charles Dickens Weihnachtsgeschichte für Führungkräfte

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00:00:01: Mitarbeiter führen. Dein Team, deine Pflicht.

00:00:06: Der Podcast für Antreiber, Macher, Menschenkenner, Widerstandskämpfer und Zuhörer.

00:00:12: Der Podcast von und mit Kai Boyd, dem Experten für das Thema Führung.

00:00:19: Fröhliche Weihnachten! Ein Weihnachts Podcast. Sollten Führungskräfte Weihnachten eigentlich arbeiten? Nein. Mitarbeiter? Nein. Ich habe den natürlich vorher aufgenommen, sonst wäre ich jetzt ja in meinem Weihnachts-Dress. Bald ist Weihnachten. Dauert nur noch knapp eine Woche und da ist es wichtig nochmal zu reflektieren und vor allen Dingen, das ein oder andere Buch vorzulesen. Ich möchte dir wieder eine Empfehlung geben.

00:00:45: Wenn du Weihnachten 20/20 eine Führungskraft bist, dann ist es gut möglich, dass du dich wie Ebenezer Scrooge fühlst. Du kennst Ebenezer Scrooge nicht aus der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens? Dann ist das meine Buchempfehlung für dich oder besser meine Streaming-Film-Empfehlung. Und zwar in der Version von Disney mit den Muppets. Das läuft tatsächlich im Fernsehen, im Öffentlich-Rechtlichen, zumindest im frei verfügbaren. Da musst du nochmal googlen. Ich will dir aber dennoch kurz erzählen, um was es geht. Nämlich um einen geizigen, alten Geschäftsmann, der dafür sorgt, dass sich jeder in seiner Gegenwart erniedrigt fühlt. Bob Cratchit, sein Angestellter, der leidet still unter Scrooge. Er fühlt sich weder geschätzt noch respektiert und seine gesamte Familie leidet mit ihm. An Heiligabend bekommt Scrooge Besuch vom Geist seines ehemaligen Geschäftspartners Jacob Marley, der ihn vor seinem gedankenlosen, ungerechten Verhalten warnt. Scrooge wird auch von den Geistern der vergangenen, der gegenwärtigen und der zukünftigen Weihnachten besucht. Nach ihren Besuchen kann Scrooge sehen, wie sich sein egoistisches und rücksichtsloses Verhalten negativ auf die Menschen um ihn herum ausgewirkt hat.

00:02:05: Letztendlich verwandelt er sich in der Weihnachtsgeschichte, in einen freundlicheren, sanfteren Mann.

00:02:13: In einer Szene nimmt der Geist der vergangenen Weihnacht Scrooge mit zu einer Weihnachtsfeier, die von seinem ehemaligen Arbeitgeber Mr. Fezziwig veranstaltet wird. Scrooge schaut sich die Szene an und wundert sich, wie glücklich sie alle immer bei Mr. Fezziwig gefühlt haben. Als er von seinem ehemaligen Arbeitgeber spricht, erklärte Scrooge dem Geist, er hat die Macht, uns glücklich und unglücklich zu machen, unseren Dienst leicht oder beschwerlich zu machen. Ein Vergnügen oder ein Mühsal. Seine Macht liegt in Worten und Blicken, in Dingen, die so geringfügig und unbedeutend sind, dass es unmöglich ist, sie zu addieren und aufzuzählen. Das Glück, das er gibt, ist ganz so groß, als ob es ein Vermögen kosten würde. Das waren nicht meine Worte, das waren natürlich die von Charles Dickens. In deinem Fall liegt es aber nicht daran, dass du ein kaltes Herz hast oder nicht fähig bist, großzügig zu sein. Es liegt daran, dass sich die Wirtschaft nicht so schnell erholt, wie du es wahrscheinlich wolltest und wir alle ein Gefühl der Unsicherheiten haben, was bestimmte Entscheidungen angeht. Die Realität ist, dass in der heutigen Wirtschaftslage alle Führungskräfte es sehr schwierig finden, großzügige Weihnachtsgeschenke oder Firmen sogar Schwierigkeiten haben, hohe Prämien zu zahlen. Aber deine Großzügigkeit wird nicht nur an den Geschenken und Boni bemessen, die du machst. Sie wird auch an der Freundlichkeit gemessen, die du jeden Tag zeigst, also das ganze Jahr. Leider scheint es nicht so einfach zu sein, freundlich zu sein oder nicht so einfach wie es sich anhört. Den Menschen um mich herum zum Beispiel zu helfen, sie zu ermutigen, auf alle Rücksicht zu nehmen, das kann schon eine Herausforderung sein. Und wenn der Stresspegel steigt, die Projekte sich der kritischen Phase nähern und die Persönlichkeiten anfangen aufeinander zu prallen, dann wird es besonders schwierig. Du brauchst die Geister der vergangenen, der gegenwärtigen und der zukünftigen Weihnachten, um Scrooge in eine gütige, gebende Seele zu verwandeln. Und hoffentlich können dieselben Geister dir helfen, Muster der Freundlichkeit zu entwickeln. Lass mich mal auf den ersten Geist der Weihnachten eingehen und ich nenne ihn den “Geist der Produktivitäts-Vergangenheit”. Feiere die bisherigen Erfolge deiner Mitarbeiter und Teammitglieder. Erinnere dein Team aktiv daran, wie beeindruckt du von ihren früheren Leistungen warst.

00:04:41: Menschen genießen es, sich an ihre früheren Erfolge zu erinnern und sie werden auch dazu getrieben, weiter zu performen. Außerdem baut die Erinnerung an vergangene Erfolge ein organisatorisches Gedächtnis auf und die Mitarbeiter werden ihren Platz in diesem kollektiven Gedächtnis haben wollen. Das nur mal so nebenbei. Der zweite Geist der Weihnacht ist der “Geist der Belohnung und der Gegenwart”. Also bei Dickens ist es natürlich der Geist der Gegenwart. Also: der Belohnungen der Gegenwart. Allzu oft bleiben die kleinen Dinge während des Tagesgeschäfts unbemerkt. Wenn du etwas siehst, was dir gefällt oder einen bestimmten Teil eines Projekts, das gut gemacht wurde, sag sofort was. Sofort. Spar dir deinen freundlichen Worte nicht bis zur Leistungsbewertung am Ende des Jahres auf - dieses Jahresend-Gespräch, das ja meistens im Januar komischerweise stattfindet. Die Mitarbeiter erinnern sich an die kleinen informellen Komplimente mehr als an Urkunden, Orden, Boni, was weiß ich. Kleine, ungezwungene Komplimente und handgeschriebene Notizen im Übrigen kommen von Herzen. Ich weiß, in der virtuellen Welt sind handgeschriebene Notizen schon schwieriger. Sie sind ein wahres Spiegelbild dessen, was du fühlst, und die Mitarbeiter reagieren positiv auf sie. Lass uns auf den dritten Geist eingehen. “Der Geist der Entwicklung der Zukunft”. Bei Dickens ist es natürlich der Geist der Zukunft. Es gibt eine alte Regel über erste Verabredungen, erste Dates. Wird beim Date ein zweites oder ein drittes Treffen erwähnt, dann weißt du - oh, es läuft gut. Dieselbe Faustregel lässt sich im Übrigen auch am Arbeitsplatz anwenden.

00:06:13: Du solltest deinen Teammitgliedern oder Mitarbeitern von zukünftigen Projekten erzählen, was du planst, was du gerne mit ihnen zusammen machen möchtest. Auf diese Weise wissen deine Mitarbeiter, dass du dich langfristig für sie, ihre Entwicklung, ihren Fortschritt und ihre Karriere interessierst. Diskutiere mit ihnen über Projekte, die du mit ihnen in der Zukunft machen möchtest. Zeige Ihnen, welche neuen Fähigkeiten und Fertigkeiten sie in den kommenden Herausforderungen in der Zukunft erlernen werden. Und indem du die Zukunft mit deinen Kollegen planst, gibst du ihnen das Gefühl, dass du dir eine langfristige Partnerschaft wünschst und ihre Meinung genauso schätzt wie im Übrigen ihre Arbeit. Am Ende von einer Weihnachtsgeschichte geht ein belebter und glücklicher Scrooge früh in sein Büro und wartet auf Bob Cratchits Ankunft. Cratchit taucht spät auf und sagt zaghaft, dass er sich verspätet hat, weil er ziemlich fröhlich an Weihnachten war. Muss man sich wirklich angucken bei Muppet. Scrooge versucht seinen alten, finsteren Blick, aber seine neue Freude überwältigt ihn. Und er gibt Bob Cratchit eine Gnadenfrist und eine Gehaltserhöhung. Ja, du kannst vielleicht nicht jedem in deiner Organisation, in deinem Team eine Gehaltserhöhung geben, aber du kannst ihnen sicherlich eine kleine Gnadenfrist über die Feiertags-Pause gewähren, damit jeder einzelne, wie Bob Cratchit sagte, fröhlich sein kann. In diesem Sinne wünsch ich dir eine spannende letzte Woche, bevor die drei Geister der Weihnacht dir vielleicht erscheinen werden.

00:07:55: Mitarbeiter führen. Dein Team, deine Pflicht.

00:07:59: Der Podcast für Antreiber, Macher, Menschenkenner, Widerstandskämpfer und Zuhörer.

00:08:06: Der Podcast von und mit Kai Boyd, dem Experten für das Thema Führung.